Freitag, 18. Dezember 2009

They're not being serious....

Haha, ich muss gerade wirklich herzlich lachen. Diese Briten sind einfach nur zu putzig. Gestern gabe es den ganzen Tag Warnungen wegen des "Schnee-Chaos", was es über Nacht und heute hätte geben sollen. Ich war natürlich ständig bei BBC weather, um auf dem laufenden zu bleiben und die haben allen Ernstes "heavy snow" für die Nacht angesagt. Im Evening Standard war schon ein riesen Artikel, dass man seine journey durch London besonders bedacht planen soll und mit starken Verspätungen zu rechnen ist.
Und nun ratet mal, was ich gesehen habe, als ich heute morgen aus dem Fenster geschaut habe:

Da habe ich doch echt dieses unglaubliche Schneechaos entdeckt!! ;-) wenn das das Resultat von heavy snow ist, weiß ich nicht, was es bei light snow wäre...
Jedenfalls hatte ich mich drauf gefreut, irgendwo schön einen Schneemann bauen zu gehn, jetzt hab ich wohl keine Ausrede mehr, warum ich nicht in die Uni fahren und dort an meinem Essay arbeiten könnte... Naja, vielleicht ganz gut so. I'm off!

Portobello craziness.

Made my way in the pouring rain to Notting Hill with my favourite Norwegian, Ida Elevine, to watch this amazingly crazy Indie band, People Like Us. Set under the big railway bridge we were dancing until our feet got warm and were thrilled what unusual sounds and beats those guys came up with. Loved how one guy played his guitar with broken strings...

Afterwards we headed up Portobello Road to grab some delicious Camembert and Cranberry Burgers until finally ending up in a pub nearby exchanging some Christmas presents and enjoying a glass of mulled wine. Lovely night!

C-C-C-Cardiff

... oder auch "croeso i Caerdydd", wie man in Wales zu sagen pflegt. Letzten Montag bin ich mit Natalie und Maria nach Cardiff gefahren und nach anfänglichen Startschwierigkeiten meinerseits (die ich hier jetzt nicht näher erläutern möchte), sind wir doch noch alle wohlbehalten angekommen ;-)
Hatte mich schon wie blöd auf Cardiff gefreut, weiß auch nicht warum, aber irgendwie hatte ich immer gedacht, die Stadt wäre was ganz besonderes. Im Endeffekt waren wir aber ziemlich enttäuscht von Cardiff, wenn ich das mal so straightforward ausdrücken würde. Haben uns zuerst zu Fuß zur ca. 2km entfernten Cardiff Bay aufgemacht, wo eben der Hafen, das Parlament, Restaurants und ein riesiges Veranstaltungszentrum waren. Dort angekommen war es wie ausgestorben, keine Menschenseele, und außer diesem hübschen roten Gebäude auch nichts wirklich Sehenswertes zu entdecken.

Nach einem etwas komplizerten Weg zurück ins Zentrum (durch ein Industriegebiet und mit erholsamen Bank-Pausen zwischendurch ;-) sind wir ein bisschen durch die vielen "Arcades" geschlendert und uns wiederum gewundert, warum so wenige Leute unterwegs waren und es überhaupt so still war. Später ist uns aufgefallen, dass es wahrscheinlich ganz normal belebt war, und wir bloß durch London jegliches Gefühl für ein normales Kleinstadtleben verloren haben...

Um den Trip noch etwas rauszureißen, haben wir noch das Cardiff Castle oder "Gastell Caerdydd" besucht (für den Spottpreis von 7,50 ;-) was wirklich eine hübsche normannische (??) Burg ist. Besonders angetan waren wir von dem viktorianischen Anbau, dessen prächtige Räume wunderschön weihnachtlich eingerichtet waren!! Weil wir auch die einzigen im Castle waren, haben wir noch eine kleine Privatführung von einem der Castle-guides bekommen.




Zurück im town centre haben wir uns noch einen echten deutschen "Gluehwein Wine" (doppelt gemoppelt hält besser oder wie war das?!) gegönnt und uns über die wunderbar crazy walisische Sprache amüsiert (O-Ton Maria: Des schaut aus, als würde man willkürlich auf die Tastatur einhauen).
Wir waren fast ein bisschen froh, wieder in den National Express nach London zu steigen, Cardiff war mir einfach zu unspektakulär (dafür, dass es sooo angepriesen wird meine ich) und man hat in einem halben Tag locker alles gesehen! Ich bin sooooo froh, nicht an der Uni Cardiff angenommen worden zu sein, bei der ich mich ja auch beworben hatte. London rockt eben einfach.

Mittwoch, 16. Dezember 2009

for the festive mood...

... I've got the impression this blogs lacks a proper Christmas-y accessory, and all of a sudden my all-time favourite Christmas song by Nat King Cole popped into my head. Used to listen to that back when I was an Aupair and still I think there's no better background music when you walk all the festive streets of London.
So... turn this on while reading the blog - this will certainly add the last touch^^


Dienstag, 15. Dezember 2009

good times.

Trotz allem Vorweihnachtsstress und last minute-Essay-schreiben an der Uni war es wieder eine tolle letzte Woche mit allerlei action und tollen Leuten. Am Freitag abend hab ich nochmal aus meinen Schlafklamotten geschält und bin auf die Party von David, einem Freund, der nicht weit von mir wohnt. Wie immer habe ich zig Leute kennengelernt, im Schlafzimmer zu Elektro vom DJ getanzt und einen echten Londoner Stromausfall erlebt ;-)


Nach einer kurzen Nacht bin ich am Samstag mit Alena nach Greenwich gefahren, bei bestem Wetter, und haben dort beim Schlendern durch die Straßen allerlei Kuriositäten entdeckt, wie zum Beispiel den ECHTEN Santa Claus (mit echtem Bart!!) und einen ca. 80jährigen Gentleman, der uns aufgrund unserer deutschen Konversation angesprochen hat, der sich als Sprachgenie entpuppt hat und dann mit glitzernden Augen eine halbe Stunde lang auf der Straße deutsche Redewendungen und ausgefallene Wörter wie "versinnbildlichen" oder "Habseligkeiten" präsentiert hat (und das hat er anscheinend alles autodidaktisch gelernt!!).
Nach dieser wunderbar verrückten Begegnung sind wir durch den Greenwich Park zum Royal Observatory gelaufen, um uns dort den Prime Meridian of the World und den Ursprung der Zeit zu Gemüte zu führen. Interessantes Museum und toooooooller Blick über die Themse und Canary Wharf!!!


Auf beiden Seiten der Welt.


Das alte Royal Naval College
Ansonsten beschäftige ich mich hier mit dem vierten Essay des Semesters - in meinem Sexual Cultures Kurs soll ich in 3000 analysieren, warum sexuelle Identitäten im 21. Jahrhundert überflüssig geworden zu sein scheinen und das an einem bestimmten Beispiel darlegen... Ist wirklich interessant, aber bin noch nicht so richtig im Thema drin.... Naja, hab ja noch ein paar Tage ;-)
Am Sonntag haben Vivien und ich es ernsthaft gewagt, einen Fuß in die Oxford Street, und noch schlimmer, in den Topshop zu setzen, wo sich gefühlte 20.000 Personen drin aufgehalten haben^^ Auf den Schock haben wir uns dann erstmal eine Bratwurst plus Glühwein auf nem Weihnachtsmarkt in Waterloo gegönnt und uns mal wieder geärgert, dass Topshop so teuer ist und uns gefragt, warum wir nicht einmal unlimited dort einkaufen können^^ hach jaaa, das wärs!

Freitag, 11. Dezember 2009

A very good day indeed

Gestern war wirklich ein guter Tag (eigentlich sind hier alle Tage gut, aber der war besonders gut^^). Erstens mal hatten wir den ganzen Tag wunder-wunderschönes Wetter mit Sonne den ganzen Tag. Dann haben wir an der Uni unsere "Origins of the Novel" Essays wieder bekommen, bei dem ich ehrlich gesagt leichte Bedenken hatte. Gott sei Dank hab ich 62% geschafft, das ist upper second level :-) Irgendwie ist das strange, weil hier niemand mehr als 70% erreicht, auch in anderen Kursen nicht.... Hm, vielleicht ist dann 62% ja richtig gut?! Haha, jedenfalls war das der erste Kurs, in dem durchkam, dass ich keine Muttersprachlerin bin - bei der Bewertung der Formulierungen stand "needs more improvement" :-D
Später hab ich dann nochmal bei Florin, meinem "piano friend" in Camden vorbeigeschaut, um ein bisschen auf den Klavieren rumzuklimpern (hab glaub ich schon mal von ihm hier berichtet). Jedenfalls hat der Abend damit geendet, dass wir mit Joanna, einem Mädel aus Polen und Desmond, dem Senior-Ladenbesitzer, in dem Laden saßen und bei ein paar Flaschen Wein über Gott und die Welt philosophiert haben!! Das ist einfach soo cool, sowas passiert einfach nur hier, dass man sich mit wildfremden Personen zusammensetzt und abgefahrene Geschichten erzählt. Zwischendurch haben Desmond und Florin Klavier gespielt (göttlich!!) und wir haben dazu gesungen!
Am lustigsten ist wirklich Desmond: Er ist ca. 55 Jahre alt, Klavierbauer und Komponist und Komödiant und dazu eine wandelnde Enzyklopädie (als er erfahren hat, dass ich Literatur studiere, war er Feuer und Flamme und hat mir sein ganzes Wissen dargelegt :-D). Des Weiteren hab ich erfahren, dass ich in meiner Klavierausbildung "verdorben" wurde, das heißt viel zu klassisch unterrichtet wurde. Ich klage nämlich jedem mein Leid, dass ich nicht improvisieren kann. Laut Florin ist das für jemandem wie mich jetzt schwer zu lernen, weil ich so theoretisch festgefahren bin... damn.

Heute war ich mit Maria in Notting Hill auf der Suche nach einem "wool-store". Wir haben uns in den Kopf gesetzt, jeweils einen Schal zu stricken und waren total Feuer und Flamme, damit anzufangen. Aber irgendwie wusste niemand der Notting Hill residents, ob es in ihrer Gegend so einen Laden gibt und deswegen sind wir wie die Irren durch die Straßen gerannt, immer jeweils anderen Anweisungen folgend und haben nichts gefunden...
Dann sind wir traurig nach Hause gefahren und müssen unser Glück jetzt bei einem im Internet ausfindig gemachten Store in Waterloo versuchen ;-)

Gleich geh ich noch auf eine Party von David, einem Franzosen (offiziell "leaving house party" - glaube deshalb, weil alle für Weihnachten das Land verlassen und damit wir uns vorher nochmal alle sehen oder so ;-)

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Christmas shoppen - a blessing or a curse?

Joa, in meinem Fall eher ein Fluch würd ich sagen. Ich weiß nicht, was dieses Jahr los ist, dass ich mir soooo schwer tue, dabei bietet mir diese Stadt alles, was ich mir nur vorstellen kann... Wahrscheinlich ist es dieses wahnsinnige Überangebot, was mich überhaupt nicht mehr rational denken lässt ;-)
Jedenfalls hab ich erst ein Geschenk und verfalle zunehmendst in Zustände extremer Gewissensbisse, wenn ich mir die knappe Zeit bis Weihnachten vor Augen führe.

Übrigens - wenn man meint, ein Samstag im Dezember wäre ein super Tag zum Weihnachtsshoppen, der irre sich gewaltig. Die Stadt ist an den Wochenenden so wahnsinnig voll, das ist wirklich nicht mehr lustig. Neulich hab ich in der Zeitung gelesen, dass allein letzten Samstag NUR auf der Oxford und Regent Street 200 Mio. Pfund umgesetzt worden sind, das muss man sich mal vorstellen!!!!

Jedenfalls liegt meine ganze Hoffnung jetzt auf nächster Woche und dass mir die rettenden Geistesblitze gegeben werden ;-)

Hier noch ein schöööönes Bild, am Dienstag abend gemacht... aaaah, I love my city...
!

Montag, 7. Dezember 2009

the music from the balconies

Ed Ruscha, 1984. Oil on canvas.

Seems that I've found myself a new favourite piece of art. Spotted this among loads of other highlights at the Tate Modern a couple of days ago. So simple yet so strong in its meaning. Inspiring.

A very warm visit.


Letzte Woche haben mich meine liebe Mutti und der Hans besucht und für zwei London-Neulinge hab ich die Funktion des personal guide übernommen :-)
Zurückblickend kann ich glaub ich sagen, dass man in 4 Tagen nicht mehr London erleben kann, als wir es letzte Woche getan haben... Ich empfinde fast schon Schuldgefühle in Anbetracht dieser actiongeladenen Tour.
Zum Kathi-Programm haben gehört:
Ein Besuch des Towers und der Tower Bridge mit anschließendem Starbucks Coffee auf sonnengewärmter Bank und exzellentem Sonnen-Winterwetter, ein ausgedehnter Spaziergang auf dem Thames Walk mit Besichtigung diverser Brücken, Straßenlaternen ;-) und Wharfs (häää, wie sagt man dazu eigentlich auf deutsch??!), St. Paul's Cathedral, Paternoster Square, Schlendern über die Millenium Bridge, kleine Shops in Gabriel's Wharf, lustige Straßenkünstler in Southbank, Staunen über das London Eye, erste Fotos von Big Ben, über die Westminster Bridge zu Westminster Abbey (wieder nur von außen wegen leicht übertriebener entrance fees), Touri-Shops, ein Besuch im St. James' Park mit überraschend florierender Flora und Fauna, aufdringlichen Gänsen und Eichhörnchen, ein kurzer Blick auf den Buckingham Palace, dann durch den Green Park ins West End, schnell durch die schicken Läden abseits der Piccadilly, hier und da ein Bier im Pub, ein Ausflug ins schöne Hampstead und seinem riesigen Park Hampstead Heath, wunderbare Blicke auf London's Skyline, Vintage- und andere kuriose Läden in den nicht enden wollenden Gängen des Camden Lock Market, Bummeln in Covent Garden, bei Urban Outfitters und Topshop, der obligatorische Besuch bei Harrods, lecker Essen bei Wagamama (und das erste Mal Sojabohnen zum Rausschnippen probiert), die Individualtität der Leute bestaunen, ein bisschen Kultur in der Tate Modern, food at its finest auf dem Borough Market, Antiquitäten und bunte Häuser gucken in Notting Hill mit Stop beim weltbesten Cupcake-maker "The Hummingbird Bakery" und natürlich mit der tube kreuz und quer unter der Stadt durch rasen... schön wars!!



Ich habe am Montag glücklicherweise noch Karten für das Billy Elliot Musical im Victoria Palace Theatre ergattern können und am Mittwoch abend haben wir voller Vorfreude und Erwartungen (immerhin war der Film schon soooo gut, wie könnte man das toppen oder nur mithalten?!) die Show gesehen.
Es war einfach nur wunderbar. Das Flair des alten Theaters, die Musik, die Choreographien und diese wunderbar talentierten und charismatischen Schauspieler (vor allem Billy und Michael!!) haben uns berührt wie selten und es war das erste Musical, in dem ich geweint, geklatscht und (innerlich) getanzt habe. Der starke Geordie accent war natürlich schon schwer zu verstehen, aber da jedes zweite Wort "fuckin'" oder "bloody" war, konnte man sich einen Reim machen ;-) Danach waren wir so aufgekratzt und aufgeregt, dass wir nochmal in den Pub nebenan gegangen sind und dort auf die "Miners" aus dem Musical gestoßen sind :-)
Für mich "Best British Musical"- ganz klar noch vor The Lion King und We Will Rock You!

Youtube sei Dank kann ich hier einen kleinen Einblick davon bieten:

Freitag, 4. Dezember 2009

It's about time...

... to write a new entry at last.
Es tut mir außerordentlich leid, dass ihr schon so eeewig nichts mehr von mir gehört habt! Ich hatte die letzten Tage einerseits überhaupt keine Zeit und andererseits auch keine Inspiration für einen tollen Blogeintrag, vielleicht klappts ja jetzt ;-)

Ich glaube, das erste, worüber ich berichten muss, war unser Besuch in der Royal Albert Hall letzten Donnerstag. Wir Erasmus Leute haben schon recht am Anfang des Semesters günstige Karten für das Konzert "Best of Broadway" bekommen und jetzt am Donnerstag wars eben soweit. Wenn man zum ersten Mal ganz oben auf dem obersten Balkon da rein kommt, ist man erst mal regelrecht geschockt von den Ausmaßen der RAH, ich hab ernsthaft noch nie sowas riesiges und umwerfendes gesehen!! Die haben dort eine Orgel mit 10.000 Pfeifen!!



Das Programm selber fand ich zugegebenermaßen nicht sooo berauschend - zwar waren das Orchester und die vier Sänger ausgezeichnet, aber ich mag es nicht, wenn Musical-Hits völlig aus dem Zusammenhang performt werden (und dazu wirklich NUR die bekanntesten, sprich Andrew Lloyd-Webber und Abba rauf und runter...). Jedenfalls haben es die Atmosphäre und die einwandfreie Akustik wieder wett gemacht. Vielleicht schaue ich mir irgendwann dort nochmal ein "richtiges" Konzert an ;-) Sooo teuer war es nicht, und posh erst recht nicht!! Ich kam mir mit meiner Bluse schon recht overdressed vor - falls es jemanden interessiert, in die RAH kommt man auch mit derben Boots und Wanderjacke!